Scrum in verteilten Teams – Einführung

Dieser Blog Beitrag ist der erste seiner Art als Teil einer Serie die ich hier im Blog plane zum Thema Scrum in verteilten Teams. Als ich zusammen mit meinem Team vor dem Problem stand das wir Mitarbeiter die nicht am zentralen Standort sitzen in die Projekte und in die Arbeit integrieren müssen sagte mir jeder Coach mit dem ich zu dieser Zeit sprach immer dasselbe: „Scrum über die Grenzen bzw. Standorte verteilt wird nicht funktionieren. Kommunikation, das gemeinsam, die räumliche Nähe. All das seien Voraussetzungen um als Team im Scrum Umfeld erfolgreich zu sein“.

Wir nahmen die Herausforderung dennoch an und meisterten dies erfolgreich. Mittlerweile arbeiten Teams über Standorte und sogar Landesgrenzen verteilt erfolgreich an einem bzw. mehreren Projekten. In dieser Serie von Beiträgen möchte ich meine Erfahrungen und Learnings die ich daraus gezogen habe weitergeben.

Was sind verteilte Teams?

Das erste was man sich im Zusammenhang mit verteilten Teams fragt ist wie entstehen diese? Bevor wir diese Frage beantworten möchte ich einfach verteilte Teams kurz definieren:

Verteilte Teams (engl. Distributed teams)

Zwei oder mehrere Teams die an diversen Standorten getrennte Projekte entwickeln. Denkbar ist hier auch die Situation in der die Teams Teilprojekte eines größeren Projekts entwickeln und zu einem bestimmten Zeitpunkt die Arbeit zusammenführen.

Verstreute Teams (engl. Dispersed teams)

Hier arbeiten die Mitglieder eines Teams an einem Projekt / Produkt über mehrere Standorte

Remote Mitarbeiter

Diese Form ist immer häufiger anzutreffen. Ein oder paar Mitarbeiter arbeiten aus dem Remote Office (häufig Home Office) und sind Teil eines Teams an einem der Standorte.

Auf die Frage wie entstand bei euch ein verteiltes Team ist die häufigste Antwort so etwas in der Art: wir brauchten zusätzliche Ressourcen und haben Entwickler im Ausland engagiert. So oder so ähnlich verläuft es häufig. Manchmal ist die Ursache Zukauf eines Unternehmens oder Eröffnung von neuem Standort. Im Prinzip spielt es keine Rolle wie es dazu kam. Ein Fakt ist verteilte Teams sind da um zu bleiben. Die Aufgabe der Führungskräfte bzw. der Team Mitglieder ist es das Beste daraus zu machen.

Quelle: pixabay.com
Quelle: pixabay.com

Vorteile von verteilten Teams

Ich sehe das so: wenn ein Arbeitgeber verteilte Teams hat und damit erfolgreich ist bietet auch den Mitarbeitern in der zentrale eine Fülle an Möglichkeiten den Arbeitsalltag anders zu gestalten und mit der Familie oder der Freizeit zu vereinbaren. Ich bin der Meinung dass diese klassische 9 to 5 Arbeiten in der heutigen Zeit ausgedient hat. Das Bedürfnis die Mitarbeiter ständig im Auge zu behalten, anzuweisen oder zu steuern schwindet dahin. Die vor allem June Generation der Arbeitnehmer wünscht sich mehr Freiheit.

Eine Umgebung in der Arbeiten im agilen Umfeld dazu noch verteilt und Remote normal, akzeptiert und dazu noch effektiv ist wird für viele Arbeitnehmer interessant. Außerdem ist es auf einmal möglich die besten Mitarbeiter (theoretisch zumindest) einzustellen. Was definitiv möglich ist den Mitarbeiter deutschland- oder europaweit einstellen bzw. halten egal wie sich seine persönlichen Umstände ändern.

Die Vorteile die ein verteiltes Team mit sich bringt dürfen nicht oder zumindest nicht nur durch den finanziellen Aspekt betrachtet werden. Es ist verständlich das ein Mitarbeiter in Ost Europa weniger kostet wie in Deutschland beispielweise. Es gibt Studien die belegen dass Projekte die mit verteilten Teams umgesetzt werden bis zu 1,5 Mal länger dauern. Der tatsächliche Gewinn sind die ganzen Begleiterscheinungen und letztendlich die Möglichkeit unternehmerisch schneller agieren zu können auf sich ändernde Anforderungen.

Im nächsten Beitrag werde ich mich mit dem Thema der Team Zusammenstellung beschäftigen.

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